"80 plus“ von Sabine Hiebler und Gerhard Ertl ist ein tragikomisches Roadmovie, in dem das Limit „Gebrechlichkeit“ völlig neue Möglichkeiten schafft.
Helene, eine einst gefeierte Theaterdiva lebt zurückgezogen in der Seniorenresidenz, in der sich die ehemalige Pflegerin und Frührentnerin Toni von einem Sturz erholen muss. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein. Helene begegnet ihren Ängsten mit Allüren und Kontrollwahn, während Toni Probleme mit Witzen überspielt oder mit Schnaps hinunterspült. Gemeinsam treten sie eine Reise zur Sterbehilfe in die Schweiz an. Ein fehlender Führerschein ist dabei das kleinste Hindernis, das sich den alten Frauen in den Weg stellt: denn Helenes Neffe, ein konservativer Politiker, sieht seine Karriere durch Helenes Pläne gefährdet und stellt den beiden nach.
Thelma und Louise mit 80 plus: So in etwa kann man sich den neuen Film des heimischen Regieduos Sabine Hiebler und Gerhard Ertl vorstellen, der die Geschichte zweier ungleicher Reisegefährtinnen erzählt. Die alte Schauspielerin Helene und die ehemalige Krankenpflegerin Toni brechen aus einem Sanatorium aus und machen sich auf den Weg in die Schweiz. Dort will Helene, die unheilbar krank ist, Sterbehilfe in Anspruch nehmen.
Das Roadmovie „80 Plus“, das jetzt im Kino anläuft, trotzt dem schwierigen Thema überraschend komische Situationen ab. Das hat viel mit dem Zusammenspiel der beiden Hauptdarstellerinnen zu tun: mit Margarethe Tiesel als impulsiver, lebenslustiger Toni – und mit Christine Ostermayer, als Helene stets elegant und etepetete.
https://www.derstandard.at/story/3000000239484/80-plus-ein-schwerer-schritt-in-leichtem-gestus
https://www.falter.at/zeitung/20241001/unterwegs-auf-bunten-wiesen