Mit skurrilem Humor erzählt das Stück von Colin Higgins nach dem berühmten Filmklassiker von zwei außergewöhnlichen Menschen, die scheinbar unverrückbare Grenzen überwinden und so die Möglichkeiten des Lebens feiern.
Eine kuriose Geschichte über die Liebe, die Suche nach dem Glück und der eigenen Freiheit.
Harold, ein neurotischer, introvertierter junger Mann aus privilegiertem Hause, besitzt eine eher befremdliche Neigung: Mittels akribisch ausgetüftelter Vorrichtungen fingiert er blutige Selbstmorde, die eine schockierende Wirkung auf seine Umwelt entfalten sollen. Die Versuche seiner entnervten und oberflächlichen Mutter, ihn in die Sphäre der Normalität zurückzuholen und mit einem adretten Mädchen zu verkuppeln, enden im Desaster. Auch der zu Hilfe gerufene Psychiater gerät ans Ende seiner kleinen Weisheit.
So frönt Harold weiterhin seiner stillen Leidenschaft, dem Besuch von Beerdigungen. Auf einer solchen begegnet er Maude, die dieses Hobby mit ihm teilt. Ansonsten scheint die vitale fast achtzigjährige Dame das glatte Gegenteil von Harold zu sein. Abenteuerlustig, impulsiv und sprühend vor Lebensfreude folgt sie ihrem Motto: Probiere jeden Tag etwas Neues! Besonders gern heizt sie in gestohlenen Autos mit Vollgas über die Landstraße und hat weder Respekt vor Besitzverhältnissen, noch legt sie Wert auf Eigentum. Durch ihre forsche, anarchische Art vermag sie Harold aus seinem inneren Gefängnis zu befreien und lehrt ihm einen neuen Blick auf die Welt und das Leben.
Vorsichtig entwickelt sich zwischen Harold und Maude eine Liebesbeziehung jenseits jeglicher gesellschaftlicher Konventionen. Für ein paar Tage erlebt das sonderbare Paar schwarzhumorige Situationen voll von grotesker Komik, zugleich aber auch von melancholischer Poesie und Zärtlichkeit. Gemeinsam erleben sie eine Zeit der Liebe, des Lernens und des endgültigen Abschiednehmens.
In der Regie von Hal Ashby feierte „Harold und Maude“ 1971 seine Filmpremiere und erlangte international Kultstatus. Kurz darauf schrieb Colin Higgins eine Theaterfassung seiner Drehbuch-Vorlage. Was mit einem makabren Blick auf die Welt beginnt, wird zu einer poetischen wie abenteuerlichen Reise, auf der gesellschaftliche Konventionen über das Leben und die Liebe hinterfragt werden. In dieser düsteren Komödie steckt so viel: Sie ist ein berührender, irrwitziger, die Widersprüchlichkeiten des menschlichen Daseins zelebrierender Flirt mit dem Thema Vergänglichkeit.
mit DANIELA ZIEGLER, Victoria Kirchner, Angela Schneider, Xiting Shan,
Robert Mohor, Jonas Zeiler, Rafael Witak
REGIE: Boris von Poser
Bühnenbild: Martin Gesslbauer
Kostüme: Petra Teufelsbauer
Normalpreis € 40,00 / Senioren ab 65 Jahre € 32,00